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Überlegungen zum richtigen Mähen

Eine Wildwiese ist eine Kulturlandschaft.
Das bedeutet, dass wir die Wiese bewirtschaften – also mähen.
Wir möchten diese Eingriffe so wenig schädlich wie möglich halten; ein planvolles Vorgehen soll dies sicherstellen:
“Das Belassen von Altgrasstreifen beziehungsweise von Brachen, der Verzicht auf einen oder mehrere Schnitte pro Jahr oder die zeitliche Verschiebung des Schnittes sind wohl die wichtigsten Maßnahmen. Ein tierschonendes Befahrmuster, die Wahl des richtigen Mähgeräts, die Reduzierung der Arbeitsschritte und der Befahrung sowie eine angemessene Schnitthöhe ergeben zwar nur relativ kleine, unter Umständen aber für das Überleben einer Population entscheidende Verbesserungen” (1)

Warum mähen wir?

Wir konzentrieren uns voll auf eine naturschutzorientierte Mahd; ökonomischen Zwängen der Landwirtschaft unterliegen wir nicht.
Eine Wiese – auch eine Wildwiese – entsteht und überdauert durch menschliche Eingriffe – seit Jahrtausenden greifen wir in die Landschaft durch Landwirtschaft ein. Dies erschuf auch neue, für Pflanzen und Tiere sehr attraktive Flurformen. Eine Wiese ist so ein Lebensraum. Viele Säugetiere, Vögel und Insekten leben in diesen offenen von Gräsern, Blumen, Kräutern und Sträuchern besiedelten Flächen.
Würden wir nicht regelmäßig durch Mahd eingreifen und die Fläche offen und relativ niedrig halten, würde über den Lauf einiger Jahre eine Verbuschung einsetzen und der Lebensraum würde sich stark verändern.
Mähen wir jedoch zu häufig, setzen sich nur schnellwachsende Pflanzen durch, häufig entstehen recht öde Grasslandschaften.
Es gilt somit, den goldenen Weg zu finden, der die typische Struktur und Artenvielfalt unserer Wiesen erhält.
Wir glauben, dass extensive Bewirtschaftung der Schlüssel hierzu ist.

Wie mähen wir?

Unsere Wirtschaftsweise ist naturschutzorientiert.
Unser Ziel ist es, einen guten Kompromiss zwischen Schutz der Flora und der Fauna zu erreichen.
Gerade bei der Bearbeitung der Wiese kommt es zu starken Beeinträchtigungen der Fauna; diese versuchen wir
durch angepasstes Vorgehen soweit möglich zu reduzieren.

  • Wir befahren die Wiese nur wenn nötig.
    Jede Überfahrt gefährdet im Boden lebende Tiere.
  • Wir mähen einmal im Jahr, so spät wie möglich. An den Säumen und entlang des Bachlaufs mähen wir wenn möglich nur alle 2 Jahre.
  • Wir mähen mit einem Trommelmähwerk das auf mindestens 10cm Schnitthöhe eingestellt ist.
    Je höher die Schnitthöhe, desto weniger am Boden lebende Tiere werden verletzt oder getötet.
  • Wir vermeiden unnötige Arbeitsschritte wie Zetten, maschinelles Laden, Pressen.
    Diese Arbeitsschritte würden Kleinsäuger, Vögel und Insekten sehr stark beeinträchtigen; da wir vom Mähgut nur die Samen zur Impfung unserer Wiese benötigen, unterlassen wir alle diese Schritte, die zur Heugewinnung notwendig wären.

“Auch wenn nicht alle […] Maßnahmen auf einer Fläche umgesetzt werden können, lohnt es sich immer, so viel wie möglich in den regulären Betriebsablauf zu integrieren. Bereits geringfügige Veränderungen können das Überleben einer Population sichern.” (1)
Wir haben uns im Vorfeld Gedanken zur Wahl unseres Mähwerks gemacht.

Was sagen die Profis dazu

(1) VandePOeL, d. & zehM, a.(2014): Die Wirkung des Mähensauf die Fauna der Wiesen – Eine Literaturauswertung für den Naturschutz. – ANLiegen Natur 36(2): 36–51, Laufen, www.anl.bayern.de/publikationen
https://www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/doc/an36208van_de_poel_et_al_2014_mahd.pdf
Mähknigge
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/publikationen/daten/informationen/maeh-knigge_lfl-information.pdf